Mündige Bürger*innen für Frieden und Freiheit

Die Bewerbungsphase für den elften Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ 2024 ist gestartet. Mit ihm zeichnen wir zusammen mit der unabhängigen Spenden- und Lobbyorganisation Stiftung Bildung und den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine in diesem Jahr Projekte zum Thema “Demokratie gestalten – Frieden und Freiheit l(i)eben” aus. Kita- und Schulfördervereine aus Schleswig-Holstein sind ab sofort aufgerufen, sich mit ihren Demokratieprojekten an uns zu wenden.

Mitmachen können alle Kita- und Schulfördervereine mit Projekten aus Kitas, Kindergärten und Schulen aus ganz Deutschland. 

In den Projekten sollen jungen Menschen in Kitas und Schulen demokratische Werte, Mut, Zivilcourage, Toleranz und Vielfalt nähergebracht werden. Zu den Themen Demokratie, Frieden und Freiheit sollen Kinder und Jugendliche anhand praktischer Beispiele erfahren, wie sie selbstständig und kreativ ihr eigenes Umfeld gestalten können. Erfahrungen wie diese tragen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche Selbstwirksamkeit erfahren, Selbstbewusstsein erlangen und sich zu mündigen Bürger*innen entwickeln, die zukünftig bei einer vielfältigen, partizipativen und starken Demokratiebildung mitwirken.

Drei Projekte haben die Chance auf ein Preisgeld in Höhe von je 5.000 Euro. Außerdem wird es wieder ein öffentliches Voting für dotierte Publikumspreise geben.

Alle auf Bundesländerebene ausgezeichneten Projekte werden zur Preisverleihung am 22. November 2024 nach Berlin eingeladen.

Wir freuen uns, von eure  tollen Demokratieprojekten zu erfahren. Meldet euch ganz unkompliziert und formlos bei uns. Wir melden uns zurück und halten euch auf dem Laufenden.

Weil Demokratie nicht selbstverständlich ist!

Unsere Demokratie ist verletzlich. Sie kam nicht von allein und sie ist uns nicht garantiert. Wir müssen sie leben, nachhaltig schützen, pflegen und stärken.

Demokratieprojekte in Kitas und Schulen sind entscheidend für die frühzeitige Förderung demokratischer Werte und Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen. Diese Projekte tragen dazu bei, ein Verständnis für demokratische Prozesse, Mitbestimmung und die Bedeutung von Teilhabe zu entwickeln.

Wir möchten Ihnen mit den nachfolgenden Beispielen konkrete Hinweise auf Projekte geben, wie wir sie für den Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ suchen. Alle nachfolgend beispielhaft aufgeführten Projektideen gehen mit dem Beutelsbacher-Konsens konform und können zum Nachmachen empfohlen werden.

Schicken Sie uns Ihr Projekt an Ihrer Kita oder Schule und berichten Sie uns über Ihre wertvollen Erfahrungen mit den Kindern, den Eltern und Erziehungsberechtigten, den Lehrkräften und Erzieher*innen, den Kitaleitungen und Schulleitungen sowie dem sozialen Umfeld ihrer Kita und Schule, soweit es einbezogen war.

Sollten Sie Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte an unsere Förderpreisteams der Bundesländer oder an die Stiftung Bildung.

 

 

Unsere Projektbeispiele:

  1. Kinderparlamente und Schulparlamente:
    • Kinderparlamente in Kitas: Kinderparlamente bieten schon den Jüngsten die Möglichkeit, ihre Meinungen und Wünsche zu äußern, Kompromisse auszuhandeln und aktiv an Entscheidungen mitzuwirken, die ihren Alltag betreffen. Dies fördert frühes Demokratieverständnis und Verantwortungsbewusstsein.
    • Schulparlamente: Ältere Schüler*innen können in Schulparlamenten, Schüler*innenvertretungen oder Versammlungen der Klassensprecher*innen ihre Interessen vertreten und an der Schulentwicklung mitarbeiten. Sie lernen dabei, wie demokratische Prozesse ablaufen und wie man Kompromisse findet.
  2. Projektwochen und Workshops:
    • Demokratie-Projektwochen: In speziellen Projektwochen können Themen wie Menschenrechte, Mitbestimmung, Toleranz und Diversität behandelt werden. Dies kann durch Workshops, Rollenspiele und Diskussionen geschehen, wie das Friedrich-Engels-Gymnasium in Berlin mit ihren Projekttagen Toleranz und Vielfalt
    • Workshops zu spezifischen Themen: Themen wie Konfliktlösung, gewaltfreie Kommunikation, Ethik, globale Perspektiven, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Bedeutung von Wahlen oder 75 Jahre Grundgesetz können in Form von Workshops vertieft werden.
  3. Partizipative Projekte:
    • Mitgestaltung des Schulumfelds: Schüler*innen können in Projekten aktiv an der Gestaltung ihres Schul-, Bildungsalltags und Unterrichts beispielsweise durch Gleitzeitmodelle für Schüler*innen, der Organisation von Schulveranstaltungen, eigenentwickelte Lernpläne oder die Entdeckung neuer Lernorte wie die Grundschule Goetheschule Otterbach es mit ihrem Waldprojekt ermöglicht
  4. Demokratiebildung im Unterricht mit externen Partner*innen bzw. Lernorten:
    • Zusammenarbeit mit NGOs und Bildungseinrichtungen: Externe Partner*innen wie Stiftungen, Vereine und politische Bildungseinrichtungen können Workshops und Projekte unterstützen und ihr Fachwissen einbringen. Themen der Demokratiebildung können in verschiedenen Fächern integriert werden, beispielsweise in Sozialkunde, Geschichte, Ethik oder auch in den Sprach- und Literaturunterricht.
    • Besuche von politischen Institutionen: Exkursionen zu Parlamenten, Rathäusern oder anderen politischen Institutionen können den Schüler*innen einen direkten Einblick in demokratische Prozesse geben.
    • Besuche von historischen Erinnerungsorten: Exkursionen zu Museen, Denkmälern oder Gedenkstätten können Zeichen für die Erinnerungskultur setzen, wie bspw. eine Realschule in Münster mit einer „Radtour gegen das Vergessen“ zur KZ-Gedenkstätte Ravensbrück.
    • Projektarbeiten und AGs: Schüler*innen können eigene Projekte zu demokratiebezogenen Themen entwickeln und präsentieren, was eigenständiges Arbeiten und kritisches Denken fördert. Beispielsweise bietet das Siemens Gymnasium in Berlin mit der AG Feminismus einen Raum, um sich mit Geschlechtergerechtigkeit und Diversität zu befassen. In Projekten können aber auch ethische Fragen wie „Wo fängt meine Freiheit an und wo hört sie auf? Welche Auswirkungen hat mein Handeln auf andere?“ diskutiert werden.
  5. Förderung von Engagement und Ehrenamt:
    • Schüler*innenclubs und -initiativen: Die Gründung von Schüler*innenclubs oder -initiativen zu Themen wie Nachhaltigkeit, Soziales, Kultur oder ehrenamtlichem Engagement können Demokratielernorte sein. Sie stärken das Engagement und die Eigenverantwortung der Schüler*innen.
    • Partizipationsprojekte: Projekte, bei denen Kinder und Jugendliche aktiv in der Gemeinde, der Kita, Schule oder Fördervereinen mitwirken können, beispielsweise bei der Organisation von Festen, sozialen Projekten, Nachhaltigkeitsinitiativen, wie die Wilhelm-Staehle-Schule in Neuenhaus ihre Schüler*innen durch unterschiedliche Projekte.
  6. Erlernen von Methoden demokratischen Handels:
    • Debattieren lernen
      Debattieren ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Prozesse. Beim Debattieren muss man die Position der Gegenseite verstehen. Dies fördert die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen und es wird gelernt, wie man konstruktiv mit Meinungs-verschiedenheiten umgeht und konsensfähige Lösungen findet.
    • Fake Nachrichten erkennen
      Eine richtig informierte Öffentlichkeit ist die Grundlage jeder funktionierenden Demokratie. Fake News verbreiten oft falsche oder verzerrte Informationen, die zu Missverständnissen und Fehlentscheidungen führen können. Ihre Erkennung trägt dazu bei, die Integrität des demokratischen Prozesses zu bewahren.